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Aktuell

Berühmte Nichttrinker: Daniel Radcliffe

Wer hätte gedacht, dass der kindhafte Darsteller von Harry Potter ein Alkoholproblem haben könnte? Niemand hatte seinen exzessiven Alkoholkonsum bemerkt. Denn «Menschen mit einem solchen Problem sind sehr geschickt darin, es zu verbergen», so der Schauspieler Daniel Radcliffe, der seit 2012 trocken ist.

Daniel Jacob Radcliffe, bekannt durch seine Rolle als Harry Potter, wurde am 23. Juli 1989 als Einzelkind in London geboren. Sein Vater ist Protestant und stammt aus Nordirland, die Mutter ist Jüdin. Daniel selbst bezeichnet sich als Atheist. Schon als Kind schien Daniel Radcliffe dazu bestimmt zu sein, Schauspieler zu werden. Sowohl seine Mutter Marcia als auch sein Vater Alan waren selbst Kinderschauspieler gewesen und als Erwachsene in der Unterhaltungsindustrie tätig. Seine Mutter wurde Casting-Agentin, der Vater Literaturagent. Trotz ihrer Tätigkeit in der Branche waren beide dagegen, dass der junge Radcliffe Schauspieler werden würde. Ihr Widerstand hielt aber nicht lange an. Schon 1999, im Alter von zehn Jahren, spielte Daniel in der britischen Fernsehproduktion «David Copperfield». Sein Kinodebüt gab er 2001 mit dem Film «Der Schneider von Panama».

Harry Potter

Der Durchbruch gelang Radcliffe mit seiner Verkörperung als Harry Potter in den Verfilmungen der gleichnamigen Romane von Joanne k. Rowling. Die acht Harry-Potter-Filme, die von 2001 bis 2011 erschienen, machten ihn weltberühmt. Daniels Eltern wollten aus Besorgnis ihre Einwilligung für die Filmserie erst nicht geben. Zu jung war ihr Sohn, um für die Dreharbeiten bereits mit zwölf Jahren nach Los Angeles umzuziehen. Sie wollten nicht, dass Daniel die Kindheit genommen würde. Das US-amerikanische Filmunternehmen Warner Bros. verhandelte mit den Radcliffes und brachte sie schliesslich dazu, einen Vertrag für zwei Filme zu unterzeichnen, der auch Dreharbeiten in Grossbritannien vorsah. Der Vertrag wurde später verlängert, sodass Daniel Radcliffe den Protagonisten Harry Potter während der gesamten achtteiligen Serie verkörpern konnte. Im Jahr 2008 zählte Radcliffe laut «Forbes Magazine» zu den am besten verdienenden Jungschauspielern in Hollywood. Sieben Jahre später wurde zu seinen Ehren der 2565. Stern in den Hollywood Walk of Fame eingesetzt.

«Ich trank, um zu vergessen»

Wie manch anderer Teenie-Star war Radcliffe mit seiner plötzlichen Berühmtheit und dem darauffolgenden Welterfolg überfordert und geriet auf die schiefe Bahn. Die Geschichte von Radcliffes Trinkerei begann, als er achtzehn Jahre alt war und den sechsten Film der Harry-Potter-Serie «Der Halbblutprinz» drehte. Der Schauspieler sagte: «In meinem Fall war der schnellste Weg, den Druck des Ruhmes und das ständige Beobachtet sein zu vergessen, betrunken zu sein.» Er war auf der Suche nach dem Glück und einem Lebensstil, der ihn zu diesem führen würde. Der Druck, glücklich zu erscheinen und feuchtfröhliche Partys ohne Ende zu feiern, sei gross, sagt Radcliffe. Das Problem war, dass diese Art von Lebensstil nicht zu ihm passte und er fast jedes Mal, nachdem er getrunken hatte, ein Blackout erlebte. So wurde er im Alter von zwanzig Jahren zum Einsiedler, der zu Hause trank. Zu oft hatte er Blackouts gehabt und zu gross war seine  Angst, von der Boulevardpresse bei einer dummen Handlung in betrunkenem Zustand fotografiert zu werden. Das oberste Anliegen vieler Trinker ist es, ihr Geheimnis zu wahren, um weiterhin trinken zu können. So wird ein Alkoholproblem oft jahrelang versteckt. Radcliffe: «Ich beunruhige nicht gern Leute. Wenn ich also weiss, dass ich ein beunruhigender Trinker bin, würde ich dann je vor Leuten trinken, die ich damit beunruhigen würde?»

Ein Teenie-Star am Abgrund

Im Jahr 2012 erkannte Radcliffe, dass sich etwas in seinem Leben ändern musste. Sein Trinkverhalten war ausser Kontrolle  geraten. Er wusste, dass er auf dem besten Weg war, im Alkoholsumpf zu versinken. Da er dies nicht wollte, kehrte Radcliffe dem Alkohol den Rücken und schlug ein neues Kapitel auf. Seit einem Rückfall 2012 lebt er abstinent. Letztes Jahr sagte er in einem Interview: «Es hat einige Jahre gedauert und ein paar Versuche gebraucht, doch jetzt bin ich nüchtern und auf ewig dankbar.» Seine Erfahrungen ist die vieler Teenie-Stars. Der Unterschied? Er erkannte früh das Problem, und jetzt stehen ihm noch viele schöne Jahre bevor…

Ein einziger Drink, und…

Allerdings ist jeder genesene Alkoholiker nur einen Drink davon entfernt, wieder zu einem aktiven Alkoholiker zu werden. Radcliffe ist sich dessen bewusst. Er sagte einmal: «So gern ich auch ein Mensch wäre, der auf Partys geht, ein paar Drinks trinkt und sich eine schöne Zeit erlaubt – bei mir funktioniert das nicht. Deshalb sitze ich lieber zu Hause und lese oder gehe mit jemandem essen, den ich gern habe, oder rede mit jemandem, der mich zum Lachen bringt.» Sehnt er sich nach einem Drink, macht er stattdessen lange  Spaziergänge, geht ins Fitnessstudio oder liest. Er sei in seinen Teenagerjahren ein unersättlicher Leser gewesen. Zu seinen Lieblingsautoren zählt er Michail Bulgakow, Ernest Hemingway und Salman Rushdie. Daniel Radcliffe scheint sein nüchternes Leben zu geniessen: «Es ist ein sehr schönes Gefühl, sich nicht in Gefahr zu begeben, morgens aufzuwachen und nicht zu denken: Oh, mein Gott, was habe ich getan? Es ist ein Leben ohne Angst und Furcht. Das ist schön.»

Quelle: Blaukreuz-Zeitschrift 2/2020

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Berühmte Nichttrinker: Daniel Radcliffe

Wer hätte gedacht, dass der kindhafte Darsteller von Harry Potter ein Alkoholproblem haben könnte? Niemand hatte seinen exzessiven Alkoholkonsum bemerkt. Denn «Menschen mit einem solchen Problem sind sehr geschickt darin, es zu verbergen», so der Schauspieler Daniel Radcliffe, der seit 2012 trocken ist.

Daniel Jacob Radcliffe, bekannt durch seine Rolle als Harry Potter, wurde am 23. Juli 1989 als Einzelkind in London geboren. Sein Vater ist Protestant und stammt aus Nordirland, die Mutter ist Jüdin. Daniel selbst bezeichnet sich als Atheist. Schon als Kind schien Daniel Radcliffe dazu bestimmt zu sein, Schauspieler zu werden. Sowohl seine Mutter Marcia als auch sein Vater Alan waren selbst Kinderschauspieler gewesen und als Erwachsene in der Unterhaltungsindustrie tätig. Seine Mutter wurde Casting-Agentin, der Vater Literaturagent. Trotz ihrer Tätigkeit in der Branche waren beide dagegen, dass der junge Radcliffe Schauspieler werden würde. Ihr Widerstand hielt aber nicht lange an. Schon 1999, im Alter von zehn Jahren, spielte Daniel in der britischen Fernsehproduktion «David Copperfield». Sein Kinodebüt gab er 2001 mit dem Film «Der Schneider von Panama».

Harry Potter

Der Durchbruch gelang Radcliffe mit seiner Verkörperung als Harry Potter in den Verfilmungen der gleichnamigen Romane von Joanne k. Rowling. Die acht Harry-Potter-Filme, die von 2001 bis 2011 erschienen, machten ihn weltberühmt. Daniels Eltern wollten aus Besorgnis ihre Einwilligung für die Filmserie erst nicht geben. Zu jung war ihr Sohn, um für die Dreharbeiten bereits mit zwölf Jahren nach Los Angeles umzuziehen. Sie wollten nicht, dass Daniel die Kindheit genommen würde. Das US-amerikanische Filmunternehmen Warner Bros. verhandelte mit den Radcliffes und brachte sie schliesslich dazu, einen Vertrag für zwei Filme zu unterzeichnen, der auch Dreharbeiten in Grossbritannien vorsah. Der Vertrag wurde später verlängert, sodass Daniel Radcliffe den Protagonisten Harry Potter während der gesamten achtteiligen Serie verkörpern konnte. Im Jahr 2008 zählte Radcliffe laut «Forbes Magazine» zu den am besten verdienenden Jungschauspielern in Hollywood. Sieben Jahre später wurde zu seinen Ehren der 2565. Stern in den Hollywood Walk of Fame eingesetzt.

«Ich trank, um zu vergessen»

Wie manch anderer Teenie-Star war Radcliffe mit seiner plötzlichen Berühmtheit und dem darauffolgenden Welterfolg überfordert und geriet auf die schiefe Bahn. Die Geschichte von Radcliffes Trinkerei begann, als er achtzehn Jahre alt war und den sechsten Film der Harry-Potter-Serie «Der Halbblutprinz» drehte. Der Schauspieler sagte: «In meinem Fall war der schnellste Weg, den Druck des Ruhmes und das ständige Beobachtet sein zu vergessen, betrunken zu sein.» Er war auf der Suche nach dem Glück und einem Lebensstil, der ihn zu diesem führen würde. Der Druck, glücklich zu erscheinen und feuchtfröhliche Partys ohne Ende zu feiern, sei gross, sagt Radcliffe. Das Problem war, dass diese Art von Lebensstil nicht zu ihm passte und er fast jedes Mal, nachdem er getrunken hatte, ein Blackout erlebte. So wurde er im Alter von zwanzig Jahren zum Einsiedler, der zu Hause trank. Zu oft hatte er Blackouts gehabt und zu gross war seine  Angst, von der Boulevardpresse bei einer dummen Handlung in betrunkenem Zustand fotografiert zu werden. Das oberste Anliegen vieler Trinker ist es, ihr Geheimnis zu wahren, um weiterhin trinken zu können. So wird ein Alkoholproblem oft jahrelang versteckt. Radcliffe: «Ich beunruhige nicht gern Leute. Wenn ich also weiss, dass ich ein beunruhigender Trinker bin, würde ich dann je vor Leuten trinken, die ich damit beunruhigen würde?»

Ein Teenie-Star am Abgrund

Im Jahr 2012 erkannte Radcliffe, dass sich etwas in seinem Leben ändern musste. Sein Trinkverhalten war ausser Kontrolle  geraten. Er wusste, dass er auf dem besten Weg war, im Alkoholsumpf zu versinken. Da er dies nicht wollte, kehrte Radcliffe dem Alkohol den Rücken und schlug ein neues Kapitel auf. Seit einem Rückfall 2012 lebt er abstinent. Letztes Jahr sagte er in einem Interview: «Es hat einige Jahre gedauert und ein paar Versuche gebraucht, doch jetzt bin ich nüchtern und auf ewig dankbar.» Seine Erfahrungen ist die vieler Teenie-Stars. Der Unterschied? Er erkannte früh das Problem, und jetzt stehen ihm noch viele schöne Jahre bevor…

Ein einziger Drink, und…

Allerdings ist jeder genesene Alkoholiker nur einen Drink davon entfernt, wieder zu einem aktiven Alkoholiker zu werden. Radcliffe ist sich dessen bewusst. Er sagte einmal: «So gern ich auch ein Mensch wäre, der auf Partys geht, ein paar Drinks trinkt und sich eine schöne Zeit erlaubt – bei mir funktioniert das nicht. Deshalb sitze ich lieber zu Hause und lese oder gehe mit jemandem essen, den ich gern habe, oder rede mit jemandem, der mich zum Lachen bringt.» Sehnt er sich nach einem Drink, macht er stattdessen lange  Spaziergänge, geht ins Fitnessstudio oder liest. Er sei in seinen Teenagerjahren ein unersättlicher Leser gewesen. Zu seinen Lieblingsautoren zählt er Michail Bulgakow, Ernest Hemingway und Salman Rushdie. Daniel Radcliffe scheint sein nüchternes Leben zu geniessen: «Es ist ein sehr schönes Gefühl, sich nicht in Gefahr zu begeben, morgens aufzuwachen und nicht zu denken: Oh, mein Gott, was habe ich getan? Es ist ein Leben ohne Angst und Furcht. Das ist schön.»

Quelle: Blaukreuz-Zeitschrift 2/2020