Berühmte Nichttrinker: Natalie Portman

Natalie Portman ist Schauspielerin, Regisseurin und Jüdin. Sie trinkt keinen Alkohol und raucht nicht. Sie verfügt über zwei Pässe – ihr Herz schlägt für Israel und die USA.

Familie, Herkunft und Grundsätze spielen in Natalie Portmans Leben eine wichtige Rolle. Ihre Urgrosseltern wurden im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Beide Grosseltern wanderten in den 1930er Jahren aus Europa aus. Die einen gingen nach Amerika, die andern nach Palästina, das damals kein Staatsgebiet war und im Auftrag des Völkerbunds von Grossbritannien verwaltet wurde. Natalie Portman wurde am 9. Juni 1981 in Jerusalem mit dem Namen Neta-Lee Hershlag geboren. Sie blieb das einzige Kind ihres israelischen Vaters und ihrer jüdisch-amerikanischen Mutter. Als Natalie drei Jahre alt war, zog die Familie wegen der Arztkarriere des Vaters in die USA.

Weil Natalie lieber für ihren Schulabschluss lernte, verpasste sie die Premiere ihres ersten Star-Wars-Films «Episode 1 – Die dunkle Bedrohung». Sie spricht fliessend Englisch und Hebräisch, zudem ein wenig Deutsch, Französisch, Spanisch und Japanisch. 2003 schloss sie ein Psychologiestudium an der Universität Harvard ab. Daneben interessierte sie sich für Biologie, Mathematik und Politik. 2012 heiratete sie den französischen Balletttänzer Benjamin Millepied, der 2014 zum jüdischen Glauben konvertierte. Die beiden leben mit ihrem Sohn Aleph und ihrer Tochter Amalia in Hollywood, Los Angeles.

«Falsche Götzen darf man nicht anbeten»

Natalie Portman wurde jüdisch erzogen. Sie lebt zwar nicht streng religiös und besucht auch nicht regelmässig die Synagoge, vertritt aber jüdische Werte. Beispielsweise trägt sie ihren Oscar als beste Hauptdarstellerin für den Film «Black Swan» (2011) nicht zur Schau und begründet dies wie folgt: «Ich las meinem Kind die Geschichte von Abraham vor und sprach darüber, dass man falsche Götzen nicht anbeten dürfe. Eine Oscar-Statue zeigt aber buchstäblich einen Menschen aus Gold. Sie zu verehren bedeutet, einen Götzen aus Gold zu verehren – einen falschen Götzen.» Ihre Filmrollen wählt sie sorgfältig aus. So lehnte sie gewichtige Filmrollen ab und spielte stattdessen lieber im Theater Anne Frank, deren berühmtes Tagebuch von der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten erzählt. Als Regisseurin ihres ersten Films entschied sich Portman für den autobiografischen Roman «Eine Geschichte von Liebe und Finsternis» des israelischen Schriftstellers Amos Oz. Die Geschichte handelt von der Zeit der Staatsgründung Israels.

Der Holocaust hat Natalie Portman und ihre Familie geprägt. Ihre Eltern sprachen oft mit ihr über Politik und mangelnde Gerechtigkeit. Sie selbst definiert sich allerdings lieber über die Schönheit und den Reichtum der jüdischen Kultur anstatt über eine Opferrolle. Für die Gleichberechtigung und gegen die Ausbeutung der Frauen in der Filmbranche setzt sich Portman ebenfalls ein. Nacktszenen lehnt sie konsequent ab, und als herauskam, dass sie für ihre Hauptrolle im Film «Freundschaft Plus» nur ein Drittel der Gage des männlichen Hauptdarstellers erhielt, sagte sie: «Wir bekommen viel Geld, deshalb ist es schwer, sich überhaupt zu beschweren. Aber der Unterschied war einfach verrückt.»

«Alkohol macht hässlich»

Natalie Portman trinkt keinen Alkohol und ist Nichtraucherin. Im Film «Léon – Der Profi», der die 13-jährige Natalie weltberühmt gemacht hat, spielte sie Mathilda, eine Halbwüchsige, die Auftragsmörderin werden will. Natalies Eltern setzten eine Änderung im Drehbuchdurch, worauf Mathilda im Film das Rauchen aufgibt. Als Erwachsene war Natalie Portman dann auch trinkend und rauchend zu sehen. Allerdings nur auf der Leinwand, denn sie verkörperte die berühmte First Lady Jackie Kennedy … In Portmans Teenager-Leben gab es eine kurze Phase, in der sie mit Alkohol experimentierte. Den Verzicht auf Alkohol begründet sie mit Eitelkeit und Pragmatismus: «Alkohol macht sofort hässlich.» Ihr Geschmacksempfinden gleiche eher dem eines Kindes, meinte sie, denn sie mag auch keinen Kaffee.

Natalie Portman wird von den Medien manchmal für ihre Zurückhaltung oder gar «Unterkühltheit» kritisiert. Damit meinen sie vielleicht, dass sie keine Skandale vorzuweisen und nicht das Bedürfnis hat, ständig im Rampenlicht zu stehen. Ihre Meinung aber vertritt sie klar und deutlich. So lehnte sie es zum Beispiel ab, den Genesis-Preis – eine Art jüdischer Nobelpreis – entgegenzunehmen, um nicht den Eindruck zu erwecken, den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu unterstützen. «Wie viele Israelis und Juden in aller Welt kann ich kritisch zur Führung Israels stehen, ohne die gesamte Nation boykottieren zu wollen», sagte sie. Dies verrät der Welt mehr als ihre Vorliebe für Handtaschen, vegane Schuhe oder ihren Hund Whiz … Natalie Portman macht vor, was ein starker Dies verrät der Welt mehr als ihre Vorliebe für Handtaschen, vegane Schuhe oder ihren Hund Whiz … Natalie Portman macht vor, was ein starker Charakter und ein fester Glaube bewirken können.

Quelle: „Blaues Kreuz“ 5/2019