Dry-January-Teilnehmende wollen Alkoholkonsum reduzieren

Der Dry January ist fast zu Ende. Eine Umfrage zeigt, dass die Teilnehmenden in Zukunft weniger trinken wollen. Durch die Kampagne hat sich eine Community gebildet. Es begann mit der 2. Dry Night in Bern, es folgten zwei Happy-Hours-Webinare, gipfelte im ersten Schweizer Dry Pub Crawl und lief mit dem Dry Run aus.

Die Veranstalterinnen blicken auf einen erfolgreichen Dry January 2024 zurĂŒck. Eine Blitzumfrage unter den Teilnehmenden zum Ende des Dry January zeigt, dass nahezu alle (98%) motiviert sind, zukĂŒnftig weniger Alkohol zu konsumieren, wobei lediglich ein Sechstel plant, die Alkoholpause Ende Januar zu beenden. Drei Viertel der Befragten geben an, besser zu schlafen (77%) und mehr Energie zu haben (82%). Aus diesem Grund beabsichtigen drei von fĂŒnf Teilnehmenden, ihre alkoholfreie Phase fortzusetzen, solange es ihnen Freude macht, wĂ€hrend etwa ein FĂŒnftel sogar einen Dry February in Betracht zieht.

Besonders gefragt waren gesellige Dry Events

Mitte Januar erreichte der Höhepunkt des offiziellen Dry January mit dem ersten Dry Pub Crawl, einer alkoholfreien Kneipentour, seinen Höhepunkt. Eine enthusiastische Gruppe genoss alkoholfreie Drinks in fĂŒnf Berner Bars, wobei einige Bars eigens fĂŒr den Dry Pub Crawl kreierte GetrĂ€nke anboten. Eine Teilnehmerin Ă€usserte ihre Überraschung beim Betreten einer Bar: «Ich war noch nie in der Kreissaal-Bar... nĂŒchtern.» Dabei entstanden neue Bekanntschaften und spannende Diskussionen.

Der Auftakt begann Anfang Dezember mit der 2. Dry Night. Der Partner des Dry January, REBELS 0.0%, kreierte fĂŒr 2024 den «Apple Whiskey s0.0%r». Zwischen Live-Musik erhielten die Teilnehmenden Informationen ĂŒber Alkohol und hatten die Möglichkeit, ihre ReaktionsfĂ€higkeit an einem Autosimulator zu testen. ZusĂ€tzlich fanden im Dezember und Januar zwei internationale Happy-Hour-Webinare auf Französisch statt, an denen 185 bzw. 130 Teilnehmende aus acht LĂ€ndern und drei Kontinenten teilnahmen.

Den Abschluss bildete der Dry Run am Sonntag. Ohne Kater, dafĂŒr bei Sonnenschein und winterlichen Temperaturen konnte die Energie freigesetzt werden. Wie bei den anderen Veranstaltungen stand auch hier das gemeinsame Erleben im Vordergrund.

FĂŒr sich und fĂŒr andere

Die BeweggrĂŒnde fĂŒr die Teilnahme am Dry January sind vielfĂ€ltig, wie die RĂŒckmeldungen in den sozialen Medien zeigen. Einige tun es fĂŒr sich, «Ich finde den Dry January eine gute Sache â€“ aus Mustern ausbrechen ist immer spannend.» oder « Mich treibt die Neugier an
, was passiert mit meinem Körper, wenn ich einen Monat lang nicht trinke? Merke ich ĂŒberhaupt etwas (ich bin ja ‚nur‘ Weekendtrinkerin – dafĂŒr dann leider oft mit Party verbunden und exzessiv)? Zudem habe ich den Verdacht, dass ich Alkohol recht verharmlose und als ‚normal‘ betrachte. SĂ€tze wie «Wir empfinden es kollektiv als normal, uns mit einem staatlich geförderten Nervengift zu betĂ€uben“ (Magazin N 50) geben mir schon zu denken.» Einige tun es fĂŒr andere: «Ich mache es fĂŒr meinen Freund, dem es schwerfĂ€llt, nicht zu trinken. Ich möchte ein Vorbild sein und ihn dabei unterstĂŒtzen, den Alkoholkonsum zumindest einzuschrĂ€nken».

Auch im nĂ€chsten Jahr wird der Dry January sowohl online als auch offline durchgefĂŒhrt. Aufgrund des positiven Feedbacks werden die Dry Events ausgeweitet, darunter der Dry Pub Crawl und alkoholfreie Cocktail-Mix-Kurse.

Kontakt: Anne Graber, Projektleiterin Dry January, anne.graber(at)blaueskreuz(dot)ch, 078 208 59 91