Nützt mässiger Alkoholkonsum der Gesundheit?

Märchen gehören in die Rumpelkammer!

Mässiger Alkoholkonsum geniesst zu Unrecht einen guten Ruf: Das Feierabendbier gilt als entspannend, der Schnaps nach dem Essen soll die Verdauung fördern und das Gläschen Rotwein wird sogar empfohlen, da es vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen soll.

Eine aktuelle Studie mit rund 300 000 Teilnehmenden liefert nun ein ernüchterndes Ergebnis: Alkoholische Getränke erhöhen das Herz-Kreislauf-Krankheitsrisiko bereits ab geringen Dosen. Die Studie zeigt, dass schon ein Konsum von unter 14 sogenannten Standardgläsern Alkohol pro Woche (ein Standardglas ist 3 dl Bier, 1 dl Wein oder 30 cl Schnaps) das Risiko erhöht, wegen einer Herz-Kreislauf-Störung im Krankenhaus zu landen. 

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Die Meinung, dass geringer bis moderater Alkoholkonsum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorteilhaft ist, beruht auf einem schiefen Vergleich: In vielen Studien werden Personen, die wenig oder mässsig Alkohol trinken, mit Personen vergleichen, die überhaupt keinen Alkohol trinken. Abstinenzler verzichten jedoch oft auf Alkohol, weil sie eine Krankheit haben. Infolgedessen ist die Gruppe der Personen, die keinen Alkohol trinken, im Allgemeinen „kränker“ als die Gruppe der Personen, die wenig bis mässig Alkohol trinken. Die aktuelle Studie vergleicht dagegen Menschen, die sehr wenig trinken, mit solchen, die mehr trinken. Dies erklärt den Irrglauben, dass mässiger Alkoholkonsum der Gesundheit zuträglich ist.

-> zur Studie (auf Englisch)