Medienmitteilung: Nun liegt die Verantwortung bei den Migros-Genossenschaften

Das Blaue Kreuz bedauert den Entscheid der Delegierten der Migros, in Zukunft in ihren Läden den Verkauf von Alkohol zu erlauben. Es appelliert an die zehn Migros-Genossenschaften, nun die Verantwortung zu übernehmen und an der bewährten Politik des Migros-Gründers Gottlieb Duttweiler festzuhalten.

Die Migros-Delegierten haben am Samstag beschlossen, die bewährte Politik, in den Migros-Läden keinen Alkohol zu verkaufen, aufzugeben. Das Blaue Kreuz ist darüber enttäuscht und besorgt, dass die Alkoholabhängigen und die Jugendlichen die Zeche dafür bezahlen werden.

Menschen mit einem Alkoholproblem können heute noch bei Migros einkaufen, ohne mit Alkohol und Alkoholwerbung in Berührung zu kommen. Trockene Alkoholiker sind ständig in Gefahr, in die alte Sucht zurückzufallen. Auch ein schwacher Auslöser kann einer zu viel sein. Umso segensreicher ist der auf den Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler zurückgehende Verzicht auf das Geschäft mit alkoholischen Getränken.

Bricht der letzte Schutzwall?

Nach dem Entscheid der Migros-Delegierten liegt der Ball nun bei den zehn regionalen Migros-Genossenschaften. Jede von ihnen wird individuell entscheiden, ob Alkohol in Zukunft in ihren Regalen stehen wird. Das Blaue Kreuz appelliert an die Migros-Genossenschaften, an ihrer einzigartigen Tradition festzuhalten und damit ein Zeichen im Sinne des Migros-Gründers Gottlieb Duttweiler zu setzen. Dieser war der Meinung, dass Unternehmen sich nicht damit zufriedengeben dürfen, Geld zu verdienen. Sie sollten vielmehr «zum Guten dienen».

«Duttweilers Botschaft ist aktuell und vorbildlich, und das nicht nur in Bezug auf Alkohol», sagt Philipp Hadorn, Präsident des Blauen Kreuzes Schweiz. «Jetzt sind die Migros-Genossenschaften der letzte Schutzwall gegen eine falsch verstandene Liberalisierung der Geschäftspraktiken bei der Migros.»

Auskunft: Philipp Hadorn, Präsident und Alt-Nationalrat, 079 600 96 70, philipp.hadorn(at)blaueskreuz(dot)ch

 

Das Blaue Kreuz

Das Blaue Kreuz hilft suchtkranken Menschen, unterstützt deren Angehörige und setzt sich für einen verantwortungsvollen Konsum ein. Das Blaue Kreuz Schweiz ist der Dachverband von elf regionalen Organisationen. Es unterstützt diese, vertritt die landesweiten Interessen des Blauen Kreuzes und fördert dessen Weiterentwicklung.